#RoteKartefürFreier
für eine EM ohne Sexkauf!
FORDERUNGEN
Forderungen
der Kampagne #Rote Karte für Freier – für eine EM ohne Sexkauf
Die deutschen Prostitutionsgesetze gehen davon aus, dass Prostituierte sich freiwillig prostituieren. Das ist in den meisten Fällen falsch. ExpertInnen der Strafverfolgungsbehörden bestätigen, dass der Großteil der Prostituierten fremdbestimmt sind und sich aufgrund von Notlagen in der Prostitution befinden. Die männliche Nachfrage nach Prostitution ist höher als das „Angebot“. Freier befördern durch ihre Nachfrage die Zwangsprostitution und den Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung. Deutschland ist zum Land für Sextourismus geworden.
Im März 2006 – kurz vor der Fußball-Weltmeisterschaft der Herren in Deutschland - wies das Europäische Parlament auf die Problematik der zunehmenden Nachfrage nach Prostitution während Sport-Großveranstaltungen hin. Es wurde die Notwendigkeit festgestellt, die Nachfrage der Freier durch Sensibilisierung zu reduzieren. Dem kommen wir mit unserer Kampagne #Rote Karte für Freier nach.
Während Messen, Volksfesten und (Sport-)Großveranstaltungen wird es zu vielen internationalen Begegnungen und neuen Bekanntschaften kommen. Die Nachfrage nach Prostitution steigt. In der Prostitution gibt es kein Fairplay. Viele Freier ahnen oder wissen von den Missständen und der Situation der Prostituierten. Sie beobachten, wie Prostituierte Opfer von Gewalt durch andere Freier und Zuhälter werden. Dennoch bestehen sie auf die einmal bezahlte sexuelle Handlung ohne Rücksicht - auch bei erkennbarem Widerwillen, Ekel und Schmerzen der Prostituierten. Freier üben Gewalt gegen Frauen aus.
Freier haben hingegen so gut wie nie Konsequenzen für ihr Handeln zu befürchten, auch dann nicht, wenn sie gegen geltendes Recht verstoßen. Die Kontrollmöglichkeiten der Strafverfolgungsbehörden sind begrenzt und die Gesellschaft schaut derzeit meist noch weg.
Lasst uns hinschauen!
Wir zeigen Freiern die Rote Karte!
Wir fordern von der Bundesregierung, den Bundesländern und Städten:
Rechte Betroffener stärken und Opferschutzmaßnahmen ausbauen
- Unterstützung von Sensibilisierungsprogrammen in den Herkunftsländern, insbesondere Rumänien, Bulgarien und Ungarn, um über die Gefahren des Menschenhandels und der sexuellen Ausbeutung nach und in Deutschland aufzuklären
- Umfassende, mehrsprachige und niederschwellige Aufklärung über die Rechte von Opfern von Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung/Zwangsprostitution in Deutschland;
- Zielgruppenorientierte Bekanntmachung von Hilfsangeboten
- Zuverlässige Vermittlung Betroffener zu Unterstützungsangeboten und spezialisierten Fachberatungsstellen. Die Beratungs- und Hilfsangebote müssen bekannter werden sowie mehrsprachig und niederschwellig erreichbar sein.
- Verstärkung der aufsuchenden Arbeit unter Einbeziehung des digitalen Raums als Ort der Anbahnung und Vermittlung von Prostitution; Bereitstellung der hierfür benötigten Ressourcen
- Finanzierung und Aufbau von Ausstiegsprogrammen hier und in den jeweiligen Herkunftsländern für Prostituierte (Schutzwohnung, Unterkunft, gesicherter Lebensunterhalt, Gesundheitsversorgung, Beratung)
- Non-Punishment Prinzip: Es darf keine Belangung von Opfern von Menschenhandel für Straftaten, die im Rahmen der Ausbeutung begangen wurden, geben. Dies betrifft v.a. das Aufenthaltsrecht einhergehend mit kostenlosem Rechtsbeistand.
- Möglichkeit einer langfristigen Bleibeperspektive für alle Betroffenen von Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung, die einem Drittstaat angehören, unabhängig von der Aussagebereitschaft bei Gerichtsverfahren.
- Finanziell gesicherte und langfristig ausgelegte Hilfen für Betroffene: Beratung und Begleitung durch Beratungsstellen, medizinische Versorgung und psychotherapeutischer Hilfen
Konsequente und proaktive Strafverfolgung
- Durchsetzung der Freier-Strafbarkeit gemäß §232 a Abs. 6 StGB
- Dokumentation und Statistik zu Einsätzen von Polizei und Ordnungsämtern während Messen, Volksfesten und Großveranstaltungen im Kontext Prostitution, Menschenhandel, sexuelle Ausbeutung, Zwangsprostitution, Beleidigungen, Gewalt- und Nötigungshandlungen gegen Prostituierte. Dokumentation der Zahl der kontrollierten Prostitutionsstätten sowie Anzahl der angetroffenen Prostituierten und Freiern
- Fort- und Weiterbildung sowie Informationen zur Sensibilisierung der Sicherheits- und Strafverfolgungsbehörden, Staatsanwaltschaften und RichterInnen zu Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung und Prostitution
- Verstärkte Überwachung des digitalen Raums bei der Anbahnung, Vermittlung und Organisation von Prostitution und Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung; Bereitstellung der hierfür nötigen finanziellen und personellen Mittel bei den Strafverfolgungsbehörden
- Einrichtung von Ermittlungsteams bei den Polizeibehörden und Staatsanwaltschaften mit dem Schwerpunkt Menschenhandel und Zwangsprostitution in den Austragungsorten, die mit geschultem und sensibilisiertem Personal ausgestattet sind
- Verstärkung der nationalen und internationalen Kooperation in der Strafverfolgung und des Informationsaustauschs
- Netzwerke von Strafverfolgungsbehörden, Fachberatungsstellen und anderen Unterstützungsangeboten sowie Gesundheitsdiensten für Betroffene von Menschenhandel und sexueller Ausbeutung stärken und handlungsfähig machen
Es geht uns alle an! Öffentlichkeitsarbeit und Prävention ausbauen
- Sensibilisierung von Hotelbetrieben und dem Gastgewerbe für Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung; Zusammenarbeit mit der Polizei etablieren
- Aufklärung über die schweren Folgen der Prostitution für Betroffene
- Sensibilisierung der Gesamtgesellschaft zur kontraproduktiven Wirkung des legalen Sexkaufs auf die Gleichstellung von Männern und Frauen sowie den Kampf gegen Gewalt gegen Frauen
- Beendigung des Sexkaufs und Anerkennung, dass es sich hierbei um eine Form von Gewalt gegen Frauen handelt
- Öffentliche Unterstützung der Kampagne #RoteKarteFürFreier
#RoteKartefürFreier
für eine EM ohne Sexkauf!
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